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Wie befreien wir uns vom Hass, Delphine Horvilleur? poster

Die Fronten sind verhärtet, die Meinungen gemacht. Seit dem 7. Oktober 2023 stehen sich im Nahostkonflikt zwei Lager unversöhnlich gegenüber. Unabhängig davon, was Regierungen entscheiden und Völker ertragen müssen: Welche Worte findet man angesichts menschlicher Grausamkeiten und unfassbarem Leid? Delphine Horvilleur, in Frankreich eine bekannte und äusserst geschätzte Intellektuelle, hat am eigenen Leib erfahren, wie schwierig es ist, in den heikelsten Situationen eines menschlichen Lebens die rechten Worte zu finden. Als eine von drei Rabbinerinnen in Frankreich gehört es zu ihrem Alltag, Menschen im Sterben und jene, die danach zurückbleiben, zu begleiten. Seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel und dem seither andauernden Krieg Israels gegen Gaza sei aber vieles anders. Die Anfeindungen und Unsicherheiten, der trennende Hass, nähmen zu, und gleichzeitig möchte Horvilleur nach wie vor Brücken bauen, für den Dialog eintreten, dem Unsagbaren etwas entgegenhalten. Für sie ist klar: Nur wenn man offen dafür bleibt, auch den Schmerz der anderen wahrzunehmen, ist Hoffnung in dieser Welt möglich. Im Gespräch mit Olivia Röllin spricht Delphine Horvilleur über die verbindende Kraft von Geschichten, die Magie der Sprache und weshalb die Menschen nicht nur das sind, was ihnen widerfährt.

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Hindu-Nationalismus – Zerreissprobe für Indien poster

Seit Narendra Modi vor 10 Jahren das Amt des Premierministers von Indien übernahm, begann eine neue Phase der Unterdrückung anderer Religionsgemeinschaften. Seine Regierungspartei BJP fördert einen nationalistischen Hinduismus und verbreitet Hass gegen die muslimische Minderheit. Warum? Seine Signale anfangs 2024 waren klar: Mit einer grossen Zeremonie hatte Indiens Premier Modi einen neuen Hindu-Tempel eingeweiht. Ein umstrittenes Gebäude, zumal es auf den Ruinen einer Moschee erbaut wurde, die 1992 von nationalistischen Hindus zerstört worden war. Die anschliessenden Unruhen forderten 2000 Tote. Expertinnen und Experten berichten von einem Klima der Angst innerhalb der muslimischen Minderheit, die die Hindutva-Ideologie des Premierministers Narendra Modi am stärksten zu spüren bekommt. «Indien den Hindus» ist die Überzeugung, die Modi mit der Regierungspartei BJP vertritt und damit eine Triebfeder für Gewalt darstellt. Ausgrenzung, Hassreden und Gewaltausbrüche setzen den Musliminnen und Muslimen zu. Diskriminierende Gesetze machen sie zu Staatenlosen. Einige Beobachter warnen gar vor einem Genozid. Wer ist Narendra Modi? Wohin steuert er den Vielvölkerstaat Indien? Droht aus der «grössten Demokratie der Welt» ein totalitäres System zu werden? Wie steht es mit den säkularen Grundwerten Indiens und was geschieht mit den religiösen Minderheiten? Olivia Röllin im Gespräch mit Angelika Malinar, Indologin, und Oliver Schulz, Journalist, Indien-Experte und Soziologe.

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David Steindl-Rast über den Sinn des Lebens und der Dankbarkeit poster

Er ist Zen-Meister, Benediktinermönch, Psychologe und geübter Einsiedler. David Steindl-Rast gilt als einer der bekanntesten spirituellen Lehrer der Gegenwart. Mit Olivia Röllin spricht er über die Suche nach dem richtigen Lebensweg, den allgegenwärtigen Tod und warum es sich lohnt, dankbar zu sein. Er gilt als einer der bekanntesten spirituellen Lehrer der Gegenwart und kann auf fast 100 Jahre Erdgeschichte zurückblicken. David Steindl-Rast wird dieses Jahr 98 Jahre alt. Er ist Benediktinermönch und Zen-Meister, promovierter Psychologe und hat lange in den USA gelebt, immer wieder auch als Einsiedler. Sein Lebensthema ist die Dankbarkeit. Ein Gespräch über die grossen Fragen des Lebens, auf die es nicht immer eine Antwort gibt. Im Austausch mit Olivia Röllin erläutert Bruder David, warum man Dinge immer wieder so tun sollte, als wäre es das erste Mal, weshalb man nicht nur einmal stirbt und dies nie das Ende bedeutet und warum ein Leben mit Besitz und Reichtum ihn nicht zu reizen vermochte.

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Streitfrage – Sollen wir Tiere essen? poster

Wir hätscheln oder wir essen sie: Tiere. Das Rind landet als Steak auf unserem Teller, mit dem Pudel gehen wir zum Frisör und lassen ihn in unser Bett. Woher kommt diese Kluft zwischen beseeltem Tier und Nahrungsmittel? Welche Haltungen haben die Religionen zum Tiere töten und verzehren? Pro Kopf verzehren die Schweizerinnen und Schweizer jedes Jahr knapp 51 Kilogramm Fleisch. Dies trotz «Veganuary», dem einmonatigen Fleischverzicht anfangs Jahr, oder jenen Menschen, die sich gänzlich vegetarisch oder vegan ernähren. Dass Tiere Mitgeschöpfe sind, damit können sich viele identifizieren. Doch was der Mensch mit ihnen tun darf, darüber scheiden sich die Geister. Einige Religionen haben spezifische Vorschriften und Rituale für den Verzehr von Fleisch. So kennen Muslime und Jüdinnen z.B. das Schächtgebot und das Verbot von Schweinefleisch. Andere Religionsgemeinschaften – z.B. Hindus – betonen den Respekt vor allen Lebewesen und bevorzugen eine vegetarische oder vegane Ernährung. Kühe, die als heilig gelten, werden gänzlich verschont. Die Bibel betont die Verantwortung des Menschen gegenüber der Schöpfung. Gleichzeitig soll Gott den Menschen die Tiere zur Nahrung gegeben haben. In den USA berufen sich verschiedene christliche Gruppen auf Fleischverzicht als religiöse Pflicht. Sie argumentieren, der Körper sei ein Geschenk Gottes, und müsse möglichst gesund gehalten und von Fleisch, welches unrein gilt, ferngehalten werden. Verrechnet man die Interessen des Menschen mit denen der Tiere, kann man feststellen, dass der Genuss gegenüber dem Leben des Tieres siegt. Ist dies richtig und ethisch vertretbar oder sollte ein Umdenken stattfinden? Was bedeutet es für die Tiere, gezüchtet und gehalten zu werden, um schlussendlich oft früh zu sterben und gegessen zu werden? Rechtfertigen gute Haltung und schonende Schlachtmethoden unser Tiere-Essen? Die Streitfrage im Haus der Religionen in Bern unter der Leitung von Olivia Röllin mit Simone Horstmann, kath. Theologin, Jens Schlieter, Religionswissenschaftler, Jehoschua Ahrens, Rabbiner, Nils Müller, Landwirt und Pionier für Weidetötungen.

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Rumi – Dichter und Seelengefährte poster

Er predigte Leidenschaft, Liebe und Frieden: Der islamische Mystiker, Dichter und Philosoph Rumi. Und er zählt zu den bekanntesten und am meisten gelesenen Dichtern weltweit. Auch mehr als 750 Jahre nach seinem Tod. Woher kommt diese Faszination? Und was macht ihn heute noch aktuell? Dschal?l ad-D?n Muhammad R?m?, kurz Rumi (1207-1273) genannt, war ein persischer Sufi-Mystiker, Gelehrter und einer der bedeutendsten persisch-sprachigen Dichter des Mittelalters. Er gilt als geistiger Vater des Ordens der tanzenden Derwische. Seine Anhänger gaben ihm den Beinamen Maulana (unser Meister), nach dem der Mevlevi-Derwisch-Orden benannt ist. Seine Gedichte sind tiefgründig, spirituell und oft metaphorisch. Sie behandeln Themen wie Liebe, Spiritualität, Sehnsucht und die Suche nach dem Göttlichen. Rumi verstand es, die menschliche Seele zu berühren und die tiefsten Gefühle auszudrücken. Rumi hinterließ ein reiches literarisches Erbe, das bis heute bewundert wird. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt. In den Vereinigten Staaten soll er zu einem der meistverkauften Dichter gehören. Ein herausragendes Werk von Rumi ist sein Mathnawi, ein über 25.000 Verszeilen umfassendes Epos, das als Koran in persischer Sprache gilt. Er soll seine Verse grösstenteils in einer Art Verzückung diktiert haben. Woher kommt diese weltweite Faszination für das Werk Rumis? Was ist die Bedeutung seiner Poesie? Wie hat er die Sufi-Tradition beeinflusst? Und wie aktuell ist er heute noch – gut 750 Jahre nach seinem Tod? Ahmad Milad Karimi im Gespräch mit Otto Höschle, Rumi-Übersetzer, und Peter Hüseyin Cunz, Scheich (Lehrbeauftragter) des Sufi-Ordens der Mevlevi.

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Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit in der Schweiz poster

Judenhass und Islamfeindlichkeit nehmen zu. Die weltpolitische Lage, Terroranschläge, Kriege, Flucht- und Migrationswellen führen zu Unsicherheit und zu Hass. Wie zeigen sich Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus in der Schweiz? Wie hängen sie zusammen? Und was kann man dagegen tun? Kopftuch tragende Musliminnen werden beschimpft, Juden trauen sich nicht mehr mit Kippa auf die Strasse. Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus sind in Europa und auch in der Schweiz auf dem Vormarsch. Nicht nur der Rechtspopulismus trägt zu diesen Gesinnungen bei, sondern auch die weltpolitische Lage, Terroranschläge, Kriege, Flucht- und Migrationswellen. Wie lassen sich dieser Hass, diese Diskriminierung, diese Rassismen erklären? Woher kommen sie und warum werden sie zu einer Haltung – in einer demokratischen, pluralen und vor allem freien Gesellschaft? Wo stehen wir diesbezüglich heute in der Schweiz? Welche Rolle spielt die Religion? Und vor allem: Wie kann diese Negativentwicklung gestoppt werden? Olivia Röllin im Gespräch mit Elham Manea, Politologin, Menschenrechtlerin und Autorin, und dem Historiker Zsolt Balkanyi, Präsident der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, Rektor der jüdischen Schule Noam in Zürich und jüdischer Armeeseelsorger.

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Evangelikale – Mit Gottes Hilfe an die Macht poster

Was mit dem amerikanischen Erweckungsprediger Billy Graham begann, erreichte mit Donald Trump einen vorläufigen Höhepunkt: der Einfluss weisser Evangelikaler auf die US-Politik. Woher rührt ihr politischer Erfolg? Und: Welchen Einfluss haben die religiösen Rechten in Europa? Rund 80 Prozent der weissen Evangelikalen haben 2016 und 2020 für Donald Trump als Präsidenten gestimmt. Im Gegenzug hat er sich in seiner Amtszeit für ihre Anliegen eingesetzt: Er hat drei konservative Richter und Richterinnen für den Obersten Gerichtshof nominiert. Dieser kippte dann 2022 das landesweite Recht auf Abtreibung. Trump anerkannte auch Jerusalem als Israels Hauptstadt und verlegte die US-Botschaft dorthin. Die Allianz zwischen Trump und christlichen Fundamentalisten zeigte sich erneut bei den Vorwahlen im Januar dieses Jahres, etwa in Iowa, wo der Wahlkampf auch als apokalyptische Schlacht zwischen Gut und Böse inszeniert wird. Trump als Erlöserfigur und die USA als gelobtes Land? Wie stark und wie gefährlich ist der Einfluss der religiösen Rechten auf die US-Politik? Und wie gestaltet sich dieser Einfluss in Europa? Olivia Röllin im Gespräch mit Annika Brockschmidt, Journalistin und Autorin von «Amerikas Gotteskrieger» und «Die Brandstifter», und mit Dorothea Lüddeckens, Religionswissenschaftlerin, Universität Zürich.

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Konfuzius und sein Einfluss auf Chinas Politik poster

Xi Jinping, Chinas Präsident, lässt aufleben, was Mao einst bekämpfte: den Konfuzianismus. Was hat Konfuzius mit der aktuellen Chinapolitik zu tun? Was hat es mit der Renaissance dieses Weisen auf sich und was wollte Konfuzius vor über 2500 Jahren mit seiner Lehre? Nach der Gründung der Volksrepublik China 1945 und spätestens ab der brutal durchgesetzten Kulturrevolution 1966 verlor Konfuzius und die mit ihm verbundene Lehre an Bedeutung in China. Man versuchte damit eine neue Gesellschaft zu schaffen, die buchstäblich nichts der Vergangenheit und der Tradition verdankt, erklärt der Literaturwissenschaftler Andrew Hui, der seine Kinderjahre in Hong Kong verbrachte und zu Konfuzius publiziert. In den vergangenen 30 Jahren allerdings hat sich die chinesische Führung den Konfuzianismus wieder zu eigen gemacht. Die regierende Kommunistische Partei Chinas feiert ihn nun als Symbol chinesischer Kultur und Identität. Gleichzeitig hat sie sich offenkundig nicht vom Kommunismus losgesagt. Wie vertragen sich die uralte Tradition des Konfuzianismus mit der Lehre von Marx? Wie stellte sich Konfuzius eine ideale Gesellschaft vor? Welche Rolle nimmt das Individuum dabei ein und was würde Konfuzius zur aktuellen Chinapolitik sagen? Olivia Röllin im Gespräch mit Andrew Hui, Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

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Bertrand Piccard – Von Höhenflügen und vom Scheitern poster

Sein Grossvater Auguste flog höher als alle anderen, sein Vater Jacques tauchte tiefer. Dann war es an Bertrand Piccard, Pioniertaten zu vollbringen. Was treibt ihn an bei Grenzerfahrungen und Himmelsnähe? Der Psychiater und Umweltpionier über das glückliche Leben und die Rolle der Spiritualität. Seit seiner Jugend fühlte sich Bertrand Piccard zur Fliegerei hingezogen. Er umrundete als erster Mensch die Welt in einem Ballon und später in einem Solarflugzeug. Selbst mehrere Misserfolge hielten ihn nicht von Neuanfängen ab. Mit seiner Ausbildung zum Psychiater und Psychotherapeuten wollte er herausfinden, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten. Heute hat sich der 65-Jährige vor allem dem Klimaschutz verschrieben. Im Gespräch mit Olivia Röllin erzählt Bertrand Piccard: Welche Kultur muss in einer Familie herrschen, damit Kinder ihren Wunschtraum verfolgen? Wie viel Risiko braucht ein glückliches Leben? Was hat ihn das Scheitern gelernt? Und warum glaubt er an die Wiedergeburt?

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Armut in der Schweiz – Wie helfen? poster

Die Armut in der Schweiz nimmt zu: Gassenküchen haben doppelt so grosse Nachfrage, Caritas-Läden mit vergünstigten Produkten deutlich mehr Kunden und immer mehr Menschen können sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten. Ein Gespräch über die breiter werdenden Ränder der Gesellschaft. Immer häufiger wird das Geld knapp: Gemäss neuen Zahlen des Bundesamts für Statistik ist fast jede zehnte Person in der Schweiz von Armut betroffen. Bereits jede fünfte Person kann eine unerwartete Rechnung von 2000 Franken, wie z.B. eine Zahnarztrechnung, nicht mehr bezahlen. Wohltätigkeitsorganisationen schlagen Alarm. Diverse gemeinnützige Vereine sind am Limit und verzeichnen gleichzeitig kaum neue Spendeneinnahmen. Wie verändern sich die «Ränder» unserer Gesellschaft? Was geschieht mit Menschen, die in die Armut oder Bedürftigkeit abrutschen? Wie entsteht ihre Not und wie wird ihnen geholfen? Die Diskussion unter der Leitung von Olivia Röllin mit Corinne Dobler, reformierte Pfarrerin, Seelsorgerin, Mitarbeiterin Pfuusbus (Sozialwerk Pfarrer Sieber), Amine Diare Conde, ehem. Flüchtling aus Guinea, Gründer «Essen für Alle», Karl Wolf, katholischer Pfarrer, Gassenarbeiter Verein Incontro, Psychotherapeut, und Thomas Thümena, Filmproduzent, Regisseur des Dokumentarfilms «Himmel über Zürich».

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Gert Scobel – Wozu eigentlich meditieren? poster

Meditation und Achtsamkeit boomen seit einigen Jahren. Doch wie sinnvoll ist das stille Sitzen auf dem Kissen? Wieviel hat der Achtsamkeitshype mit Buddhismus zu tun und wie hält man eine jahrzehntelange Meditationspraxis aufrecht? Olivia Röllin im Gespräch mit Gert Scobel. Schon mit 16 begann der Fernsehmoderator, Philosoph und Theologe Gert Scobel zu meditieren. Die Faszination hat ihn seither nie mehr losgelassen. Inzwischen diskutiert er auf Podien mit dem Dalai Lama und schreibt Bücher darüber, was das bewusste Atmen und der leere Geist im Menschen Positives auslösen können. Oder er spricht in der nach ihm benannten TV-Sendung mit buddhistischen Mönchen über die Verbindung von Meditation und Kreativität. Doch Scobel sieht im aktuellen Mindfulness-Trend, der einfachen Zugänglichkeit und der enormen Kommerzialisierung von Meditationstechniken auch Gefahren und Probleme. Was hat Achtsamkeit mit Meditation zu tun? Weshalb haben solche fernöstlichen Methoden einen so grossen Zulauf? Was heisst eigentlich Erleuchtung oder Erwachen? Und wie klar ist ein Geist, der über Jahrzehnte meditativ trainiert wurde? Das bespricht Olivia Röllin im Gespräch mit Gert Scobel.

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Streitfrage Prostitution – (K)ein Thema für die Religionen? poster

Wenn sich Religionen zu Fragen der Sexualität äussern, steht oft die partnerschaftlich orientierte Sexualität im Fokus. Kommerzialisierte Formen wie Prostitution werden ausgeblendet. Ist Prostitution Sünde? Unmoralisch? Gegen die Menschenwürde? Die Streitfrage im Haus der Religionen in Bern. In der Schweiz ist Prostitution seit 1942 legal. Sexarbeit wird heutzutage faktisch akzeptiert, gesellschaftlich aber immer noch verurteilt. Diverse Länder in Europa möchten das Gewerbe mit dem sogenannten «nordischen Modell» eindämmen, bei dem Freier und Bordellbetreiber bestraft werden. Für Sexarbeiterinnen soll es Ausstiegshilfen geben. Eine Diskussion, die auch das Europäische Parlament und die Schweiz erreicht hat. Soll man Sex kaufen dürfen? Oder Prostitution verbieten? Und wie steht es mit der Menschenwürde und der Freiwilligkeit von Sexarbeiterinnen? Ist Sexarbeit ein Beruf wie jeder andere? Was sagt die theologische Ethik zu diesen Fragen und wie gehen die verschiedenen Religionen mit dem Phänomen Prostitution um? Unter der Leitung von Olivia Röllin diskutieren im Haus der Religionen in Bern Nathalie Eleyth, evangelische Sexualethikerin, Theologin und Religionswissenschaftlerin, Lilian Studer, Präsidentin Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP), Schwester Ariane, Gassenarbeiterin, katholische Theologin und Gründerin Verein «Incontro», Jay, Sex-Workerin, Mitglied Sexworkers Collective, und Martin Bachmann, Sexualtherapeut, ehemaliger Berater «Mannebüro» Zürich.

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